Vulva-
rekonstruktion

Wir werden Ihr Selbstvertrauen wiederherstellen
Das Aussehen der äußeren weiblichen Geschlechtsmerkmale spielt aufgrund des gesellschaftlichen Wandels eine wichtige Rolle in der Identitätsfindung der modernen Frau; schmerzhafte oder unästhetische Variationen an der Vulva schränken das Wohlbefinden stark ein und können zu Selbstzweifeln und stetigem Unbehagen führen.

Was ist die Vulva?
Mit dem Begriff Vulva bezeichnet man die Gesamtheit der sichtbaren Geschlechtsorgane der Frau, bei einer Rekonstruktion widmet man sich zumeist der Wiederherstellung der großen und kleinen Schamlippen (Labia minora und Labia maiora), was aus verschiedenen Gründen notwendig sein kann.
Mögliche Gründe für eine Wiederherstellung der Schamlippen

FGM (Female Genital Mutilation)
Ein medial äußerst präsentes Thema sind immer wieder „weibliche Beschneidungen“, welche hauptsächlich in Afrika verbreitet sind. Die vorgenommene Prozedur besteht aus einer partiellen oder vollständigen Entfernung der Schamlippen und teilweise einem Verschluss der Schamspalte. Dieser Vorgang – dem sich die Frauen in den seltensten Fällen freiwillig unterziehen – ist äußerst schmerzhaft, auch da er zumeist ohne medizinische Kenntnisse, ohne Narkose und mit ungeeigneten Instrumenten vollzogen wird, sodass auch überaus viele nachfolgende Komplikationen eintreten.
Diese Operationen sind nicht medizinisch zu rechtfertigen und häufig treten Probleme aufgrund des Eingriffs auf, etwa Infektionen und Entzündungen. Weitere Folgen der weiblichen Genitalbeschneidung (FGM) sind etwa eine minimierte klitorale Empfindungskapazität, die verkleinerte und beschädigte genitale Form, sowie schwerwiegende Funktionsstörungen. Diese äußern sich etwa durch vulvovaginale Verengungen. Da all diese Umstände sowohl Funktion als auch Ästhetik des weiblichen Körpers beeinträchtigen und auch einen gravierenden Einfluss auf die sexuelle Selbstwahrnehmung haben, werden somit das Wohlergehen der betroffenen Frauen und deren freie sexuelle Entfaltung stark eingeschränkt. Die nach einer FGM vorgenommene Rekonstruktion umfasst hierbei eine Normalisierung von Form und Funktion der Vulva, welche aus eine Wiederherstellung der Klitorisregion, der Labienregion (Schamlippenregion) und des Scheideneingangs (Introitus) besteht. Hierfür wird vorzugsweise körpereigenes Gewebe verwendet.

Postoperative und wachstumsbedingte Fehlbildungen
Nicht nur durch rituelle Verstümmelungen, sondern auch durch operative Tumor- oder Hämangiomentfernungen, misslungene Labioplastiken und bestimmte Stoffwechselerkrankungen können Rekonstruktionen der Labialregion erforderlich werden. Dabei werden Funktion und Kosmetik der Vulva wiederhergestellt, aber auch Anomalien wie überstarkes Wachstum, Asymmetrie oder Vernarbungen korrigiert.
Vulvaerkrankungen sind altersübergreifend und nicht ungewöhnlich. Beispiele hierfür sind etwa die vulväre intraepitheliale Neoplasie (VIN), das Melanom, Condylome oder bestimmte Formen des Lichen, weiterhin Folgen von Infektionen wie einer nekrotisierenden Fasziitis. Auch angeborene Fehlbildungen wie Hymenanomalien oder Gefäßwucherungen können chirurgische Eingriffe bedingen, welche unter Umständen ein hohes Potential an Komplikationen mit sich bringen, wobei auch eine vollständige Vulvaentfernung (Vulvektomie) nicht ausgeschlossen ist. Für die Schöpfung bzw. Rekonstruktion einer typischen Vulvaform und -funktion sind tiefreichende anatomische Kenntnisse und eine spezialisierte, operative Expertise von Nöten. Unter diesen Voraussetzungen ist es im Normalfall mögich, die Vulva derartig wiederherzustellen, dass der Eingriff nur mit dem geschulten Auge zu erkennen ist.
Auch bei der Behandlung von Vulvakrebs sind Schäden oder Veränderungen an der Vulva bis hin zur vollständigen Entfernung möglich. Durch derartige Eingriffe, aber auch durch kleinere Operationen können Gewebeverluste entstehen, die eines Ausgleichs bedürfen. Als Ersatz für das nicht mehr vorhandene Gewebe benutzt man vor allem körpereigenes, entnommen etwa aus dem Oberschenkel, Dick- oder Mastdarm.

Vorsorge
Die äußeren weiblichen Geschlechtsmerkmale sind gerade heutzutage wichtige, identitätsprägende Körperregionen und somit häufige Zielregionen operativer Eingriffe, was für Routine und Erfahrung bei dem behandelnden Arzt sorgt. Ziel ist es dabei immer – unter Berücksichtigung der jeweiligen Individualität – eine angemessene Normalität herbeizuführen oder wiederherzustellen. Um eine auf die jeweilige Person abgestimmte und optimale Lösung zu finden, werden Erwartungen sowie Risiken der vorzunehmenden Maßnahmen eingehend in einem persönlichen Beratungsgespräch mit der Patientin dargelegt.
Während eines derartigen Termins werden Fragen und Anliegen besprochen sowie eine sorgfältige körperliche Untersuchung durchgeführt, woraufhin gemeinsam ein Behandlungsplan erstellt wird. Auch Risiken und etwaige mit dem Eingriff einhergehende Schwierigkeiten werden ausführlich besprochen.
Dabei steht Herr Dr. Karasinski für Empathie, Vertrauenswürdigkeit, fachliche Kompetenz und professionelle Vorgehensweise unter Zuhilfenahme der modernsten Techniken und aktuellsten medizinschen Kenntnisse. Mittelpunkt der Eingriffe sind vor allem anderen das Wohl und die Würde der Patientin, die durch den Umfang der Behandlungsweisen ihre Persönlichkeit und Individualität selbst bestimmen kann.

Vorgehensweisen zur Rekonstruktion der Vulvaregion
Ein wichtiges Anwendungsgebiet der Intimoperationen/Labioplastik ist die Rekonstruktion der Schamlippen. Diese ist unter anderem von Nöten, wenn die Vulva aufgrund einer Krebstherapie oder als Folge einer Genitalverstümmelung in ihrem Aussehen oder ihrer Funktion beeinträchtig wurde.

Schamlippenverkleinerung
Die Gründe für die Verkleinerung der inneren Schamlippen können vielfältig sein – sie können sowohl medizinisch-funktionelle als auch rein ästhetische Ziele verfolgen.
Funktionale Beeinträchtigungen (etwa bei Aktivitäten wie Fahrradfahren oder sportlichen Aktivitäten) aufgrund übergroßer Schamlippen sind mitunter ein Grund für eine Labienreduktion. Bedecken die äußeren Schamlippen die inneren nicht genug, kommt es zu Belastung und Unwohlsein etwa durch Druck oder Reibung.
Während die biologische Aufgabe der Labia minora (Schutz der Scheidenöffnung) gewahrt werden muss, können sie ansonsten die Größe und Form nach einem Beratungsgespräch weitgehend selbst bestimmen. Aufgrund unserer Erfahrung ist die Vernarbung nach dem Eingriff minimal und auch die Sensibilität wird in der Regel nicht eingeschränkt. Die Operationen werden je nach Fall und Ihren persönlichen Vorlieben entweder unter örtlicher Betäubung oder im Rahmen einer Vollnarkose (in der Isar A Op Zentrum) durchgeführt.

Zentrale Keilresektion (nach Dr. Munhoz)
Bei dieser Art der Operation entfernt man ein dreieckiges Gewebestück und vernäht anschließend die Ränder. Die erste Beschreibung dieser Methode stammt aus dem Jahr 2005. Sie ist besonders vorteilhaft, da sie leichter und schneller durchführbar ist als vergleichbare Verfahren. Bezeichnungen für spezielle Unterformen sind etwa Random Pattern Flap, Inferior Wedge Resection, Lateral Hockey Stick V Exzision oder die Star Double Wedge – diese Varianten unterscheiden sich in der Art der Schnittführung. Dass der äußere Rand der Schamlippen (im Gegensatz zur Methode der Exzision) erhalten bleibt, führt zu einem als natürlich empfundenen Resultat. Denn mit dem genannten Vorgehen werden die Schamlippen lediglich in ihrer Größe, nicht jedoch in ihrer grundlegenden Form verändert.

Aufpolsterung der äußeren Schamlippen
Weniger häufig gewünscht als die Verkleinerung der Labia Minora ist die Vergrößerung der Labia Maiora (äußere Schamlippen), etwa aufgrund Erschlaffens. Der altersbedingte Verlust des subkutanen Fettgewebes kann unterschiedliche Ursachen haben und durch einen Verlust an Körpergewicht oder den natürlichen Alterungsprozess bedingt sein. Mögliche Verfahren zur Vergrößerung sind dabei etwa das Auffüllen mit körpereigenen Fett oder Unterspritzungen mit einem anderen Füllmaterial.
Nachsorge
Das Entfernen der Fäden wird dadurch vermieden, dass selbstauflösendes Nahtmaterial verwendet wird, welches sich nach einiger Zeit von selbst zersetzt. Nach zwei bis drei Tagen können berufliche, nach vier Wochen sportliche und nach sechs Wochen sexuelle Aktivitäten wieder aufgenommen werden. Durch Kühlung, Druck und Bewegungsminimierung werden Schwellungen und die Gefahr von Nachblutungen minimiert. Lauwarme Duschen mit klarem Wasser nach dem dritten Tag unterstützen dabei den Heilungsprozess.
Für die bestmögliche Heilung sollten die Schamlippen zwei Wochen lang durch eine Kompresse getrennt werden, um gegenseitigen Kontakt zu vermeiden. Sanfte Druckausübung mit den Fingerspitzen beschleunigt darüber hinaus die Abschwellung und vermeidet übermäßige Narbenbildung.